Heilige Thérèse von Lisieux (1873-1897).

Im Mittelalter gibt es nur zwei oder drei Vorbilder von Größe: den Heiligen, den Helden und auch den Weisen, und auf einer etwas niedrigeren Ebene und gleichsam als Spiegelbilder den Pontifex und den Fürsten; das “Genie” und der “Künstler”, diese Größen der Laienwelt, sind noch nicht geboren.

Die Heiligen und die Helden sind wie die irdischen Erscheinungen der Gestirne; nach ihrem Tod steigen sie wieder zum Sternenhimmel empor, an ihren ewigen Platz. Sie sind fast reine Sinnbilder, geistige Zeichen, nur vorübergehend losgelöst vom himmlischen Ikonostas, dem sie seit Erschaffung der Welt angehört hatten.

Frithjof Schuon, Das Ewige im Vergänglichen, Otto Wilhelm Barth Verlag, 1984, 35.