Die Heiligkeit ist der Schlaf des Ichs und das Wachen der unsterblichen Seele — eines von Sinneseindrücken genährten und mit Wünschen erfüllten Ichs und einer freien, in Gott kristallisierten Seele. Die wogende Oberfläche unseres Wesens muß schlafen und sich von den Bildern und Trieben zurückziehen, während unser Wesensgrund im Bewußtsein des Göttlichen wachen und gleich einer unbeweglichen Flamme die Stille des heiligen Schlafs erleuchten muß.
Frithjof Schuon, Perlen des Pilgers, Benziger, 2000, p. 19.