Der faszinierende Zusammenhang von kriegerisch-stoischem Heldentum und priesterlicher Haltung verlieh dem Indianer der Steppen und Wälder eine Art von Hoheit, die zugleich an der Adler und an die Sonne gemahnt; daher die kraftvoll eigenartige und unersetzliche Schönheit, die mit dem Roten Mann verbunden war und zu seinem Ruhm als Krieger und als Märtyrer beiträgt. Wie die Japaner zur Zeit der Samurai war der Indianer zutiefst künstler in der äußeren Gestaltung seiner Persönlichkeit: Abgesehen von der Tatsache, daß sein Leben ein ununterbrochenes Spiel mit Leiden und Tod und deshalb eine Art von ritterlichem karma yoga war, verstand er es, seinem geistigen Lebensstil eine künstlerische Form von unübertrefflicher Ausdruckskraft zu geben.
Schuon, Das Ewige im Vergänglichen, Otto Wilhelm Barth Verlag, 1984, pp. 90-91.